Warum fasten

Februar 14, 2018
Mit dem Aschermittwoch (2018 Mittwoch 14. Februar) beginnen die Christen der Westkirche die 40-tägige Fastenzeit. Sie ist die Vorbereitung auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu. Früher galten für diese Zeit strenge Regeln.
 
Der befristete Verzicht auf Speisen und Getränke soll Körper und Seele reinigen, einen Zustand innerer Ruhe herbeiführen, Raum für Gebet und Meditation schaffen.
 
Fasten ist ein freiwilliger Verzicht und stärkt den Charakter. Es hilft, sich auf etwas zu konzentrieren und sich selbst zu beherrschen.
Fasten soll kein Hungerstreik vor Gott sein.
Das neue Fasten von Jesus soll kein geistlicher Verdienst sein, sondern neue Energie freisetzen.
 
Fasten ist in der Bibel fest verankert. Der ursprüngliche Sinn des Fastens bestand darin, sich so vor Gott zu demütigen und damit die Ernsthaftigkeit der Gebete zu unterstreichen (Esra 8,21 / Jesaja 58,3).
 
Doch bei den Pharisäern (einer jüdischen Gemeinschaft) wurde das Fasten zu einem äußeren Ritus, der möglichst publik werden sollte.
 
Jesus deutet an, dass das Fasten seiner Jünger etwas Neues sein wird. Dieses Fasten lässt sich nicht in das jüdische Muster hineinflicken. Wie ein neuer Wein einen neuen Schlauch braucht, so brauchen seine Nachfolger eine neue Art von Fasten.
 
Fasten ist eher eine Liebeserklärung an Gott. Man sagt damit: Du bist für mich wichtiger als Essen und Trinken.
 
Ohne Gebet fehlt dem Fasten die Tiefendimension. Deshalb soll Fasten uns das Gebet nicht schwerer, sondern leichter machen.
 
Wer fastet, bringt damit seine Ohnmacht und Abhängigkeit von Gott zum Ausdruck.
 
So liegt der eigentliche Sinn vom Fasten darin, dass wir unseren mangelnden Glauben durch das Fasten überwinden und einen neuen Blick für Gottes Möglichkeiten bekommen.
 
Beim Fasten, von dem Jesus sprach, steht nicht der Verzicht im Zentrum. Fasten heißt vielmehr: etwas loslassen, um Zeit mit Gott zu haben.
 

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